Patellaspitzensyndrom.

Was ist ein Patellaspitzensyndrom?

Definition und Bedeutung.

Ein Patellaspitzensyndrom oder umgangssprachlich „Springerknie“ ist eine schmerzhafte, chronische und degenerative Erkrankung am Knochen-Sehnen-Übergang im Bereich der Kniescheibe (Patella). Häufig ist das Patellaspitzensyndrom Folge einer chronischen Überbelastung der Patellasehne durch forcierte Kniegelenkstreckung, wie in sprungintensiven und abrupten richtungswechselnden Sportarten (Volleyball, Handball, Basketball, Fußball). Hinzu treten innere Einflüsse wie verminderte Dehnbarkeit, angeborene Bandschwäche oder auch Kniescheibenhochstand.

Ursachen für das Patellaspitzensyndrom.

Bisher ist medizinisch nicht exakt geklärt, wie es zu der schmerzhaften Veränderung der Patellasehne kommt. Es ist aber bekannt, dass die Ursache nicht oder nicht nur in einer Entzündung liegt, sondern vorwiegend degenerativen Veränderungen des Knochen-Sehnen-Übergang an der unteren Kniescheibenspitze unterliegt. Diese Veränderungen lassen sich als kleinste Risse und Verletzungen der Patellasehne und Ablagerungen von bindegewebigem Material beschreiben. Das Patellaspitzensyndrom kann allerdings auch bei nicht aktiven Patienten auftreten. Dort liegt eine gewisse Impingement-Problematik (siehe Impingement-Syndrom) vor, also eine Einklemmung der Patellasehne im Bereich der unteren Kniescheibe.

Symptome des Patellaspitzensyndroms.

Kennzeichnend für das Patellaspitzensyndrom sind gut lokalisierbare Belastungsschmerzen im vorderen Kniebereich, die besonders bei den oben aufgeführten Sportarten auftreten. Mit fortschreiten der Erkrankung kann es auch bei Alltagsbewegungen wie dem Treppensteigen und dem Tragen schwerer Lasten zu Schmerzen führen. Bei einem schweren Verlauf sind äußerlich Rötungen und Schwellung rund um das Knie zu erkennen.

Behandlung und Therapie des Patellaspitzensyndroms.

Die Erkrankung wird vorwiegend konservativ behandelt. Zunächst ist es empfehlenswert, das betroffene Knie zu schonen und den verursachenden Sport zu meiden. Erst langsam sollte mit entsprechender Krankengymnastik und Physiotherapie begonnen werden. Gezieltes Training des Kniestrecker und -beugers kann den Krankheitsverlauf deutlich verbessern. In der Therapie wird zur Verbesserung Wärme-, Kälte- und Elektrostimulation und spezielle Stoßwellentherapie angewendet. Falls die konservativen Therapien keinen Erfolg bringen, wird auf die operative Methode zurückgegriffen und das entzündliche Sehnengleitgewebe entfernt.

Quellen:
Carl Joachim Wirth (Hrsg.) (2001): Praxis der Orthopädie. Band 2: Operative Orthopädie. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Georg Thieme, Stuttgart.

Heisel, J. und Aeckerle, J. (1985) Patellaspitzensyndrom bei Sportlern. In: Training und Sport zur Prävention und Rehabilitation in der technisierten Umwelt. Springer, Berlin, Heidelberg.

https://www.knieschmerzen-wien.at/patellaspitzensyndrom.html (Kniespezialist Dr. Christian Albrecht, 2020)